Ein aufregendes Vorhaben der Junta de Andalucía ermöglicht die Wiederansiedlung des Rotmilans, eines vom Aussterben bedrohten Greifvogels, der vor vielen Jahrzehnten aus den Bergen von Jaén verschwunden war. Nun wird der Naturpark Cazorla, Segura y Las Villas (Parque Natural de las Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas) erneut sein Zuhause. Die Abteilung für Nachhaltigkeit, Umwelt und blaue Wirtschaft der Regionalregierung hat einen umfassenden Plan zur Wiederansiedlung des Rotmilans ins Leben gerufen. Dieser Plan ist Teil einer breiteren Initiative zur Wiederherstellung aasfressender Vogelarten und begann vor zwei Jahren mit der Auswilderung von mehreren Rotmilan-Paaren aus Mallorca, der Gemeinschaft Madrid und Zaragoza.

In den vergangenen Tagen hat die Gruppe für die Wiederherstellung der einheimischen Fauna und ihrer Lebensräume (GREFA) sieben Rotmilan-Küken mit GPS-Sendern markiert, die zu drei Paaren dieser faszinierenden Art gehören. Diese Nachkommen sind das erfreuliche Resultat der Freilassungen in den vergangenen Jahren.

„Die Geburt und die GPS-Markierung dieser sieben Küken sind ein bedeutender Erfolg, wenn man bedenkt, dass solche Projekte zur Wiedereinführung oder Stärkung gefährdeter Tierpopulationen normalerweise längere Zeiträume erfordern. In diesem Fall haben wir dies jedoch bereits zwei Jahre nach Beginn der Rotmilan-Freilassungen in Cazorla erreicht“, erklärte Ernesto Álvarez, der Präsident von GREFA, gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE. Die Rückkehr des Rotmilans in die wunderschönen Landschaften von Cazorla, Segura und Las Villas ist ein Meilenstein für den Artenschutz und die Erhaltung der natürlichen Vielfalt. Dank der hartnäckigen Bemühungen und des Engagements verschiedener Organisationen können wir dieses majestätische Tier wieder in seiner angestammten Umgebung bewundern und seinen Flug durch die Lüfte bestaunen.

Naturschutzverbände arbeiten gemeinsam für den Erfolg

Die Freilassungen der Rotmilane werden in enger Zusammenarbeit mit GREFA durchgeführt, einem renommierten Naturschutzverband, der sich seit über vierzig Jahren auf die Rettung bedrohter Arten spezialisiert hat, insbesondere von Raubvögeln. Dank der mit GPS-Sendern ausgestatteten Rotmilan-Küken können ihre Bewegungen genau verfolgt werden, sobald sie ihre Nester verlassen haben. Diese umfangreichen Daten liefern wertvolle Informationen über die Verbreitungswege der Jungvögel und ihre zukünftigen Niederlassungs- und Brutgebiete.

Die Überwachung der Rotmilane, die durch die Zusammenarbeit mit ACCIONA Energy im Rahmen des Projekts ermöglicht wird, wird auch weitere Einblicke in die Ökologie und die Herausforderungen bei der Erhaltung dieser Art liefern. Rotmilane sind unter anderem durch Giftköder und Stromschläge bedroht. Bis heute wurden insgesamt 74 Rotmilane im Naturpark Cazorla, Segura y Las Villas freigelassen. Dies ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen der Junta de Andalucía und GREFA.

Eine wichtige Phase der Eingewöhnung

Am 21. Juni fand die letzte Freilassung statt, bei der 17 Rotmilane nach mehreren Monaten in einem speziellen geschlossenen Käfig im Naturpark freigelassen wurden. Dieser Aufenthalt diente dazu, die Vögel an ihr neues Umfeld in diesem geschützten Gebiet zu gewöhnen und den Sozialisierungsprozess unter den Tieren zu fördern. Die Phase der Eingewöhnung ist von entscheidender Bedeutung, um den Rotmilanen die bestmöglichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Leben in der Natur zu bieten.

Nachdem die Türen des Käfigs geöffnet wurden und die 17 darin lebenden Rotmilane ihre Flügel in Freiheit entfalten konnten, erfolgte am selben Tag die Einführung einer neuen Gruppe von 14 Vögeln derselben Art in das Gehege. Mit ihrer Ankunft ist das Gehege nun lebendig und bevölkert. Diese frisch eingetroffene Gruppe wird nun ihre Eingewöhnungsphase beginnen, während weitere Rotmilane in naher Zukunft hinzugefügt werden, bis die Mindestanzahl von zwanzig Vögeln erreicht ist. Gemeinsam werden sie sich auf den kommenden Herbst vorbereiten, wenn sie endgültig in die Freiheit entlassen werden.

Angesichts dieser bedeutsamen Entwicklung betont Álvarez die entscheidende Rolle der Unterstützung von Organisationen und Einrichtungen, die an diesem Projekt mitwirken. Es ist nun wichtiger denn je, ihre Bemühungen fortzusetzen und zu verstärken. Der Vorsitzende von GREFA erinnert uns daran, dass die Rettung bedrohter Arten wie des Rotmilans kontinuierliche und langfristige Anstrengungen erfordert.