Gewalt gegen Frauen

Aus kaum einem anderen europäischen Land ertönen die Stimmen der Feministinnen so laut wie aus Spanien, denn noch immer sind Frauen dort stark von Gewalt und sogenannten Femiziden betroffen. Im ganzen Land demonstrieren sie gegen den "Macho-Terrorismus". Doch was ist damit überhaupt gemeint und wo findet er statt?

Eine Datenerhebung aus dem Jahr 2020 ergab, dass 5,3% der Frauen im Laufe ihres Lebens von Männern ausgeübte Gewalt erlebt hatten. Das entspricht in etwa 11,3 Millionen Frauen, von denen mehr als 4 Millionen angaben, körperliche Gewalt erlitten zu haben und 2,8 Millionen sexuelle Gewalt erfahren zu haben. Ein Großteil von 8 Millionen gab an, schon Opfer von sexueller Belästigung gewesen zu sein. Beachten Sie, dass diese Zahlen nicht das Ausmaß der Lage erfassen, da viele Fälle von geschlechterspezifischer Gewalt nicht gemeldet werden und durch mangelnde Aufklärung gar nicht erst als solche wahrgenommen werden.

Die wohl üblichste Form ist die Gewalt innerhalb von Paaren. Etwa 3 Millionen Frauen sind von ihren Partnern oder Ex-Partnern schon einmal körperlich oder sexuell missbraucht worden. Dabei kam es auch zu Mordtaten gegen Frauen, welche man als Femizide bezeichnet. Seit dem Jahr 2003 wurden über 1000 solcher Mordfälle gemeldet; dabei führt die autonome Gemeinschaft Andalusien mit über 200 Fällen. Die Region fällt immer wieder auf mit verhältnismäßig hohen Zahlen an weiblichen Opfern. Begründen lässt sich das damit, dass der Süden Spaniens nach wie vor sehr konservativ geprägt ist. Dadurch gibt es immer noch sehr viele Männer, die Frauen als minderwertig betrachten und es anstreben, ihre vermeintliche Dominanz auszuüben.
Angesichts der Corona-Pandemie und dem damit einher kehrenden Lockdown kam es weiterhin zu häuslicher Gewalt in Spanien, weswegen das Aufsuchen von Beratungsstellen und polizeilicher Hilfe besonders stark empfohlen wurde.

Nach wie vor kann man in Spanien von einer hohen Dunkelziffer ausgehen, jedoch haben Frauen tendenziell jedes Mal mehr Mut Übergriffe zu melden, was vor allem dem öffentlichen Diskurs zuzuschreiben ist. Neu gemeldete Delikte oder unterlassene Hilfeleistungen der Guardia Civíl bei Vergewaltigungen schlagen oftmals mediale Wellen und ermutigen andere Betroffene, über ihre Erfahrungen zu sprechen und dagegen vorzugehen.

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