Es sind wunderschöne edle Tiere mit besonders harmonischen Körperbau und die bekanntesten Pferde Spaniens. Die Andalusier sind eine sehr alte und sehr bekannte Pferderasse, die früher häufig an Fürstenhöfen gehalten wurde, Aber eigentlich heißt diese Rasse schon seit über 100 Jahren gar nicht mehr Andalusier, sondern Pura Raza Española (Reine Spanische Rasse), abgekürzt PRE. Aber der Name Andalusier ist für diese Pferderasse immer noch sehr geläufig.
Die auffallendsten Rassemerkmale dieser edlen Tiere sind ihr ebenmäßiger Wuchs, der schön gebogene Hals, die ganz spezielle Kopfform, die elastischen Fesseln und der tief angesetzte Schweif mit der üppigen dichten Behaarung. Auch die weit geöffneten Nüstern und die schönen großen ovalen Augen fallen auf. Markant ist aber auch die Fellfärbung. Die meisten Andalusier sind Schimmel in unterschiedlicher Färbung, es gibt aber vereinzelt auch fuchsfarbene braune und schwarze Andalusier. Seit 1989 gibt es eigene Zuchtbücher für den Pura Raza Menorquina, eine reinrassige schwarze Pferderasse, die vorher auch als eine Unterrasse der Andalusier galt.
Generell gelten die Andalusier als sehr fügsam, besonnen und gelehrig, aber auch mutig. Tiere dieser Rasse sind widerstandsfähig und gehen in der Regel sehr enge Bindungen zu ihren Bezugspersonen ein. Deshalb sind sie nicht nur gute Reittiere sondern auch als Dressurpferde zum Beispiel bei der Hohen Schule und als Showpferde sehr beliebt.
Der Ursprung der Rasse liegt wahrscheinlich schon im 3.Jahrhundert. Zumindest sahen damals viele Pferde auf der iberischen Halbinsel schon so ähnlich aus, wie die heutigen Andalusier aussehen. Es besteht auch eine große Ähnlichkeit zu den Berberpferden, einer der ältesten Pferderassen der Welt. Wenn man bedenkt, dass sich Südspanien zu dieser Zeit unter nordafrikanischer Herrschaft befand, ist die Verwandtschaft zwischen Berbern und Andalusiern mehr als wahrscheinlich. Außerdem hieß die damals muslimische Region Spaniens, in der damals die Pferdezucht besonders blühte, Al Andalus.
Im Mittelalter verbreiteten sich die Andalusier mehr und mehr über ganz Europa. Viele Fürstenhöfe und der gesamte hohe Adel schmückten sich sehr gern mit den schönen stolzen Pferden als Reittier. Daraufhin begannen im 15.Jahrhundert in der andalusischen Stadt Jerez de la Frontera, Kartäusermönche im Auftrag des spanischen Königs damit, eine Pferdezucht aufzubauen. Aus dieser Zucht stammen die sogenannten Kartäuserpferde (spanisch Cartujano) einer der Zuchtlinien der Andalusier. Der König soll damals von den Mönchen verlangt haben, auch verschiedene andere schwerere Pferderassen mit einzukreuzen, aber die weigerten sich beharrlich und so blieben die Andalusier eine reine spanische Rasse. Auch als sie später in Europa aus der Mode kam, blieb das so.
Heute gibt es in Spanien noch etwa 3.500 private Züchter der Rasse, die alle ein spezielles Brandzeichen benutzen. Foto: ValenciaCaballo