Das andalusische Bildungssystem hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht, steht aber weiterhin vor großen Herausforderungen. Ein aktueller Bericht der Asociación de Empresarios de Sur de España (Cesur) beleuchtet die Stärken und Schwächen der Bildungslandschaft in Spaniens südlichster Region.
Wiederholerquote und Schulabgänger
Eine der auffälligsten Entwicklungen ist der Rückgang der Wiederholerquote. Mit 9,2% liegt Andalusien zwar immer noch auf dem dritten Platz der Regionen mit den meisten Wiederholern, konnte diesen Wert in den letzten zehn Jahren aber um beachtliche 8,8 Prozentpunkte senken. Dennoch hat etwa jeder dritte Schüler in der Sekundarstufe mindestens einmal eine Klasse wiederholt.
Besorgniserregend ist die Entwicklung bei den frühzeitigen Schulabgängern. 2023 verließen 16,8% der andalusischen Schüler das Bildungssystem vorzeitig – ein Anstieg um 1,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt Andalusien deutlich über dem spanischen Durchschnitt von 13,9% und weit entfernt vom europäischen Zielwert von 9%.
Investitionen und Betreuungsschlüssel
Positiv zu vermerken ist die hohe Einschulungsquote von Zweijährigen, die mit 80,3% die dritthöchste in Spanien ist. Bei den Bildungsausgaben pro Schüler belegt Andalusien mit 6.367 Euro allerdings nur den vorletzten Platz. Auch der Betreuungsschlüssel von 11,3 Schülern pro Lehrer lässt Raum für Verbesserungen.
Fazit: Licht und Schatten
Das andalusische Bildungssystem hat in den vergangenen Jahren zweifellos Fortschritte gemacht. Die sinkende Wiederholerquote und die hohe frühkindliche Bildungsbeteiligung sind ermutigende Zeichen. Gleichzeitig offenbaren die steigenden Schulabbrecherquoten und die vergleichsweise niedrigen Bildungsinvestitionen, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht. Um den Anschluss an den spanischen und europäischen Durchschnitt nicht zu verlieren, sind weitere Anstrengungen nötig.