Deutsche Auswanderer in Spanien

Deutsche Auswanderer sind seit vielen Jahren in Spanien präsent. Es gibt jedoch keine genauen Zahlen, wie viele Deutsche derzeit in Spanien leben, da es keine zentrale Datenbank gibt, die alle Ausländer in Spanien erfasst. Es wird jedoch geschätzt, dass es zwischen 200.000 und 300.000 deutsche Staatsbürger in Spanien gibt.

Die ersten Deutschen kamen während der Franco-Diktatur (1939-1975) nach Spanien. Viele waren politische Flüchtlinge oder Künstler, die auf der Suche nach künstlerischer Freiheit und einem milderen Klima nach Spanien kamen. In den 1960er Jahren kamen viele Deutsche als Touristen nach Spanien, und in den 1970er Jahren begannen immer mehr Deutsche, dauerhaft in Spanien zu leben. In den 1990er Jahren stieg die Zahl der deutschen Auswanderer nach Spanien weiter an, da viele von der hohen Lebensqualität, dem milden Klima und der entspannten Lebensweise angezogen wurden.

Heute leben deutsche Auswanderer in ganz Spanien, aber besonders viele finden sich an der Küste, insbesondere an der Costa del Sol und der Costa Blanca. Viele Deutsche haben in Spanien ein neues Zuhause gefunden und fühlen sich in die spanische Kultur integriert. Andere halten eher engen Kontakt mit ihrer Heimat und gründen beispielsweise deutsche Vereine oder Stammtische.

Zusammenfassend kann man sagen, dass deutsche Auswanderer seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil der Expat-Gemeinschaft in Spanien sind und ihren Lebensabend oder einen Teil ihres Lebens dort verbringen. Es gibt sogar Dörfer, die Auswanderer dafür bezahlen, sich dort niederzulassen.

Was muss man beachten, wenn man als Deutscher nach Spanien auswandern will?

  1. Visum und Aufenthaltserlaubnis: Wenn Sie länger als 90 Tage in Spanien bleiben möchten, benötigen Sie ein Visum oder eine Aufenthaltserlaubnis. Als EU-Bürger haben Deutsche jedoch das Recht, sich in Spanien niederzulassen und zu arbeiten, ohne eine spezielle Genehmigung zu benötigen.
  2. Sprache: Spanisch ist die Amtssprache in Spanien, daher ist es hilfreich, wenn Sie Spanisch sprechen. Wenn Sie die Sprache noch nicht beherrschen, sollten Sie dies so bald wie möglich lernen, um sich besser in die spanische Kultur zu integrieren. In Spanien wird hauptsächlich Spanisch (auch als Kastilisch bekannt) gesprochen. Es ist die offizielle Amtssprache und wird von der Mehrheit der spanischen Bevölkerung gesprochen. Es gibt jedoch auch regionale Sprachen, die in bestimmten Gebieten Spaniens gesprochen werden, wie Katalanisch, Baskisch (auch als Euskara bekannt), Galicisch und Valencianisch. Diese Sprachen haben offiziellen Status in den jeweiligen autonomen Gemeinschaften, in denen sie gesprochen werden, und sind auch als Schulfächer anerkannt. Darüber hinaus wird in bestimmten Bereichen, insbesondere in der Tourismusbranche, auch Englisch gesprochen. In einigen Gegenden, insbesondere an der Küste, kann auch Deutsch oder Französisch von Bedeutung sein, da es eine größere Anzahl von Einwanderern und Touristen aus diesen Ländern gibt.
  3. Arbeit: Wenn Sie in Spanien arbeiten möchten, sollten Sie sich im Voraus über die Arbeitsmöglichkeiten in Ihrer Branche informieren. Es kann schwierig sein, eine Arbeit zu finden, insbesondere wenn Sie kein Spanisch sprechen. Es ist jedoch möglich, in Spanien als Selbstständiger zu arbeiten oder ein Unternehmen zu gründen.
  4. Wohnen: Bevor Sie nach Spanien auswandern, sollten Sie sich überlegen, wo Sie wohnen möchten. Die Mietpreise variieren je nach Standort, und es kann schwierig sein, eine bezahlbare Wohnung zu finden, insbesondere in Großstädten oder touristischen Gebieten. Es empfiehlt sich, im Voraus eine Wohnung zu suchen, bevor Sie nach Spanien ziehen.
  5. Finanzen: Stellen Sie sicher, dass Sie über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, um sich in Spanien niederzulassen. Es kann einige Zeit dauern, bis Sie eine Arbeit finden oder ein Geschäft aufbauen, und die Lebenshaltungskosten können ebenso hoch sein wie in Deutschland. Es empfiehlt sich daher, im Voraus ein Budget zu erstellen und sich über die Kosten des täglichen Lebens in Spanien zu informieren.
  6. Gesundheitsversorgung: Als EU-Bürger haben Sie Anspruch auf medizinische Versorgung in Spanien. Es ist jedoch empfehlenswert, eine Krankenversicherung abzuschließen, um zusätzliche Kosten abzudecken. Wenn Sie eine Residencia anstreben, brauchen Sie eine spanische Krankenversicherung.
  7. Steuern: Wenn Sie in Spanien leben und arbeiten, müssen Sie Steuern zahlen. Es empfiehlt sich, einen Steuerberater zu Rate zu ziehen, um sicherzustellen, dass Sie die spanischen Steuergesetze einhalten und Ihre Steuererklärungen ordnungsgemäß einreichen.Wenn Sie länger als 183 Tage im Jahr in Spanien sind, werden Sie in Spanien steuerpflichtig. Dabei zählen auch Einkünfte aus nicht-spanischen Quellen, wie z.B. aus Vermietung oder Kapitalanlagen im Ausland. In Spanien gibt es auch eine Sonderregelung für sogenannte „Steuerresidenten“. Wenn Sie eine feste Wohnstätte in Spanien haben oder sich in Spanien für mehr als 183 Tage im Jahr aufhalten, gelten Sie als Steuerresident und müssen Ihre weltweiten Einkünfte in Spanien versteuern. Als Steuerresident in Spanien müssen Sie auch eine Steuererklärung einreichen, auch wenn Sie keine Einkünfte aus Spanien haben. Die spanische Steuererklärung muss in der Regel bis zum 30. Juni des folgenden Jahres eingereicht werden. Es gibt jedoch bestimmte Ausnahmen und Freibeträge für Steuerresidenten, und es empfiehlt sich, einen Steuerberater zu konsultieren, um sich über die individuellen Steuerpflichten in Spanien zu informieren und eine optimale Steuerstrategie zu entwickeln.

Foto: Stacy