In der kleinen Ortschaft Alboloduy in Almería ereignete sich eine Familientragödie, die das Land erschüttert. Zwei junge Mädchen im Alter von 2 und 4 Jahren wurden tot aufgefunden, zusammen mit ihrem Vater, der gleichzeitig der Ex-Partner der Mutter ist. Diese dramatischen Ereignisse werden als möglicher Mordfall untersucht. Besonders tragisch: Die Mutter der Kinder war im VioGén-System registriert, einem Überwachungssystem für Fälle von Geschlechtergewalt.

José María Martín, der stellvertretende Regierungsbeauftragte, äußerte sich tief betroffen über die Nachricht und betonte die Notwendigkeit, vorsichtig zu sein, während die Ermittlungen der Guardia Civil weiterlaufen. Die Familie lebte in Las Alcubillas, einer Gegend, die von der Guardia Civil von Gérgal überwacht wird, die auch für Alboloduy zuständig ist. Die Ermittler wurden gestern Abend über den Vorfall informiert, nachdem drei Personen tot aufgefunden wurden.

Die Untersuchung konzentriert sich darauf, ob es sich um einen Fall von Vicarious Violence handeln könnte, einer Form der Gewalt, bei der Kinder als Mittel benutzt werden, um dem anderen Elternteil Schmerz zuzufügen. Martín betonte, dass die Tatsache, dass die Mutter im VioGén-System registriert war, bei der Untersuchung berücksichtigt werden muss, warnte aber davor, voreilige Schlüsse zu ziehen.

In der Nacht des Geschehens alarmierte eine Frau die Guardia Civil, da ihr Ex-Partner und die Kinder eine giftige Substanz eingenommen hatten. Der Mann hatte bereits eine Vorgeschichte häuslicher Gewalt und gegen ihn bestand eine einstweilige Verfügung, die ihm den Kontakt zu seiner Ex-Partnerin untersagte. Die Ermittler betrachten Vicarious Violence als Haupttheorie hinter dem tragischen Ereignis.

In Spanien gibt es umfassende Unterstützungsangebote für Opfer von Geschlechtergewalt. Der Dienst 016 bietet rund um die Uhr Hilfe in 53 Sprachen, und es gibt spezielle Unterstützungsdienste für Minderjährige. Im Notfall kann neben den üblichen Notrufnummern auch die ALERTCOPS-App verwendet werden, die es ermöglicht, einen Notruf mit Standortangabe direkt an die Polizei zu senden. Falls du oder jemand, den du kennst, von Geschlechtergewalt betroffen ist, zögere nicht, diese Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Der Fall in Alboloduy zeigt die tragischen Folgen solcher Gewalt und die Wichtigkeit, frühzeitig Unterstützung zu suchen.

Foto: Flickr/MARCHA PATRIÓTICA