Die Alhambra: Reiseführer und Aktuelles

Alhambra aktuell: Herbst 2023

Die Alhambra rückt im Herbst näher an die Familien von Granada

Ab dem 30. September bietet die Alhambra spezielle Führungen für Familien an. Die Veranstaltungen finden an Wochenenden, sowohl samstags als auch sonntags, von 10:30 bis 13:00 Uhr statt.

Das Kuratorium der Alhambra und des Generalife, unterstehend dem Ministerium für Tourismus, Kultur und Sport, lanciert diesen Herbst ein neues Angebot an geführten Touren speziell für Familien. Ziel ist es, das berühmte Monument in Granada Eltern und Kindern näherzubringen. Dabei sollen sie durch die von Pädagogen geleiteten Führungen eine einzigartige Erfahrung machen, betonte Rodrigo Ruiz-Jiménez, Generaldirektor des Kuratoriums der Alhambra und des Generalife.

Ruiz-Jiménez erinnerte daran, dass „diese bildende und spielerische Initiative thematische Routen und Lernerfahrungen beinhaltet, die dazu beitragen, den Respekt und die Pflege unseres kulturellen Erbes an zukünftige Generationen weiterzugeben“. Interessierte, die an einer dieser Aktivitäten teilnehmen möchten, können zwischen Führungen durch das Monument, der Dehesa del Generalife (Silla del Moro und Palacio de Dar al-Arusa) oder dem Carmen de Peña Partida wählen.

Für die Führungen durch das Monument wurden thematische Routen wie „Die Nasridenpaläste„, „Die christliche Alhambra„, „Das fließende Wasser“ oder „Das Alhambra-Rätsel“ entworfen, wobei der Fokus auf offenen und weiten Räumen liegt. Das Familienprogramm beinhaltet auch ein kostenloses Lernangebot im Alhambra-Museum, betitelt „Palast oder Museum: Veränderungen im Laufe der Zeit“, bei dem Familien durch dynamische Aktivitäten und Spiele Tausende von Geschichten entdecken können.

Tickets können online auf der offiziellen Seite (https://www.alhambra-patronato.es/descubrir/aprende/programas/la-alhambra-para-familias) erworben werden. Der Preis für jede Tour, bei der maximal 30 Teilnehmer zugelassen sind, beträgt 7 Euro für Erwachsene und Kinder über 12 Jahre. Kinder unter 11 Jahren haben freien Eintritt.

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Die Alhambra ist wahrscheinlich das berühmteste und beeindruckendste Denkmal maurischer Architektur und islamischer Kunst in Europa. Imposant thront sie auf dem Sabikah-Hügel bei Granada. Sie ist eines der berühmtesten Monumente der Region und das bedeutendste der Stadt. Es handelt sich im Grunde genommen um eine Art Stadtteil in Form einer Burg, der von Stadtmauern umgeben ist und in dem sich eine Vielzahl von Häusern und Gärten aus verschiedenen Epochen der Vergangenheit befinden. Die Alhambra wird oft als Palaststadt bezeichnet, weil das typische Gebäude im Inneren ein Komplex von Palästen ist. Der Palast, der bis ins 20. Jahrhundert unvollendet blieb, hat die Form eines Würfels mit einem kreisförmigen Atrium.

Die Alhambra steht symbolisch für das einzigartige Klima und den Charme der Region Andalusien und die Verschmelzung der mittelalterlichen orientalischen und abendländischen Zivilisation. Sie gilt als schönes Beispiel und als kulturell und historisch unvergleichliches Monument. Schließlich ist die Alhambra auch die einzige vollständig erhaltene arabische Palastanlage der Welt und das Wahrzeichen Granadas. Jedes Jahr besuchen sie mehr als 2 Millionen Menschen.

Geschichte der Alhambra

Im Zuge der spanischen Reconquista fiel die Festung nach langen Belagerungen und Begegnungen als eine der letzten Bastionen der Muslime in die Hände der Katholischen Könige von Spanien. Ab dem 13. Jahrhundert war die Alhambra daher ein Festungskomplex, wobei dieses Jahrhundert ein wenig der Beginn der Blütezeit des Bauwerks war. Es war Mohammed I., der die Umfassungsmauern und die drei Türme errichten ließ: den Torre de la Vela im Winkel rechts außen, den Torre Quebrada und den Torre del Homenaje. Darauf wurde ein breiter Turm gebaut: der Torre de la Pólvora. Der Bau der Paläste begann danach, und der Sultan wohnte dort, bis sie fertiggestellt waren. Mohammed V., der Erbauer des Löwenhofes, beaufsichtigte die Bauarbeiten selbst, und er verbrachte zwei Jahre mit seinem Freund und Beschützer, dem kastilischen König Pedro I. Der Löwenhof wurde nach seiner Rückkehr 1362 errichtet, einer Zeit des Widerstands und des Austauschs der Zivilisationen zwischen Christen und Mauren.

Alhambra: ein Rundgang

Das Herz der Alhambra bilden die Nasridenpaläste und ihre Gärten. Besonders hervorzuheben sind der Palast Karls V., die Garderobe der Königin und die Kaiserappartements. In früheren Zeiten diente er den Emire als Sommerresidenz. Heute beherbergt die Anlage das Museum der Schönen Künste und das Museum für muslimische Kunst. Auch die Generalife Gärten im Osten gehören zum Weltkulturerbe, wobei die harmonische Bepflanzung und die anmutigen Wasserspiele im Innenhof besonders sehenswert sind.

Die Grundfläche der Alhambra beträgt 740 Meter im Osten und bis zu 220 Meter im Norden. Im Osten gelangt man nach wenigen Metern in die eigentliche Burganlage. Im Osten gegenüber befindet sich die Alcazaba, die eigentliche militärische Befestigung. Sie ist der älteste Baustein des Alhambra-Komplexes. Die Kathedrale und die Capilla Real sind nur wenige Meter entfernt, ebenso wie der Albacaín und der Darro, die nur zu Fuß erreichbar sind. Die anderen Bereiche der Alhambra hingegen können unabhängig voneinander oder jederzeit an dem mit der Eintrittskarte gebuchten Tag betreten werden. Man kann sich zu Fuß im Palast bewegen, Transportmittel sind nicht erlaubt.

Alhambra: Fakten & Daten

  1. Ursprung des Namens: „Alhambra“ bedeutet „die Rote“ auf Arabisch, was sich auf die rote Farbe des Lehmziegels bezieht, aus dem viele ihrer Mauern und Türme gebaut sind.
  2. Lage: Sie befindet sich auf einem hohen Hügel, dem Sabikah-Hügel, in Granada, Spanien.
  3. Geschichte: Die Alhambra wurde ursprünglich im Mittelalter als kleine Festung im Jahr 889 erbaut und später von den Nasriden-Herrschern Spaniens im 13. Jahrhundert ausgebaut.
  4. Nasridenpaläste: Diese sind das bekannteste Merkmal der Alhambra und enthalten fein gearbeitete islamische Kunst und Architektur.
  5. Die Generalife-Gärten: Dieser Bereich war die Sommerresidenz der Nasriden-Herrscher und ist berühmt für seine wunderschönen Gärten und Brunnen.
  6. Christliche Eroberung: Die Alhambra fiel 1492 in die Hände der katholischen Könige Ferdinand und Isabella, nachdem sie Granada, das letzte muslimische Königreich auf der Iberischen Halbinsel, erobert hatten.
  7. Karls V. Palast: Nach der christlichen Eroberung wurde ein Renaissance-Palast im Inneren der Alhambra von Karl V. erbaut.
  8. Symbolische Dekoration: Die Wände der Alhambra sind reich verziert mit geometrischen Mustern, Kalligraphien und vegetabilischen Motiven, die verschiedene spirituelle und kosmologische Konzepte repräsentieren.
  9. Festungsbereich: Die Alhambra hat auch einen defensiven Bereich namens „Alcazaba“, der einer der ältesten Teile der Anlage ist.
  10. Weltkulturerbe: Die Alhambra wurde 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
  11. Tickets und Besuch: Die Anzahl der täglichen Besucher ist begrenzt, um den Erhalt des Denkmals zu gewährleisten. Daher ist es ratsam, Tickets im Voraus zu buchen.
  12. Bedrohung: Im 19. Jahrhundert war die Alhambra stark verfallen und wurde durch Restaurationsbemühungen gerettet. Der Schriftsteller Washington Irving spielte eine Rolle bei der Sensibilisierung für den Zustand der Alhambra durch sein Buch „Tales of the Alhambra“.

Inspiration in der Kunst

Die kunstvolle Präsenz der Alhambra hat über die Jahrhunderte hinweg viele inspiriert. Diese Inspiration hat sich in Filmen, Büchern, Gemälden und Musik niedergeschlagen, wobei Künstler ihren Respekt und ihre Faszination für dieses majestätische Monument zum Ausdruck brachten.

Film:
In der Welt des Kinos hat die Alhambra eine Bühne für Geschichten über Liebe, Intrigen und Kriege geboten. Ihre steinernen Mauern, gepaart mit der atemberaubenden Aussicht auf Granada, haben sie zu einer beeindruckenden Kulisse für epische Geschichten gemacht. In Filmen wie „El Cid“ von 1961 diente die Alhambra als Hintergrund, um das mittelalterliche Spanien zum Leben zu erwecken.

Literatur:
Washington Irving, der amerikanische Schriftsteller, schenkte der Alhambra in seinem Buch „Tales of the Alhambra“ literarisches Leben. In einer Sammlung von Essays und Kurzgeschichten beschreibt Irving sowohl die historische Bedeutung der Alhambra als auch seine eigenen Erfahrungen während seines Aufenthalts dort. Dieses Buch spielte eine Schlüsselrolle bei der Wiederbelebung des Interesses an diesem Denkmal im 19. Jahrhundert.

Malerei:
Maler des 19. Jahrhunderts, die im Rahmen des Orientalismus tätig waren, fanden in der Alhambra und ihrer Umgebung eine reiche Quelle für ihre Kunst. Die Kombination aus exotischer Architektur, lebhaften Farben und dem Spiel von Licht und Schatten bot ideale Bedingungen für beeindruckende Gemälde.

Musik:
Ein bekanntes Beispiel für einen Künstler, der von der Alhambra inspiriert wurde, ist der französische Komponist Maurice Ravel. Er komponierte das Klavierstück „Gaspard de la nuit“ im Jahr 1908, und einer der drei Sätze dieses Werks heißt „Scarbo“. Während „Scarbo“ nicht direkt von der Alhambra inspiriert ist, gehört ein anderer Satz dieses Werkes, nämlich „Ondine„, zu den Stücken, die häufig mit Wasserspielen und -themen in Verbindung gebracht werden. Die Alhambra ist berühmt für ihre komplexen Wasserspiele, Brunnen und Teiche, die sich in den Nasridenpalästen und den Generalife-Gärten befinden. Das zarte Plätschern und die Reflektionen des Wassers haben viele Künstler in unterschiedlichen Medien inspiriert.

Ein anderes Beispiel ist der spanische Komponist Isaac Albéniz. Er schrieb das Klavierstück „Granada„, das Teil seiner Suite „Suite Española Op. 47“ ist. Dieses Stück ist von der Musik und Kultur Granadas inspiriert, und die Alhambra ist sicherlich eines der Symbole dieser Stadt und ihrer musikalischen und kulturellen Inspiration. Foto: Julio GM