Antonio Calvo, der frühere Leiter der Eco Reserva de Ojén in Málaga, hat Alarm geschlagen: Sieben Mufflons – eine Art Wildschaf – sind aus dem Schutzgebiet entkommen, das kürzlich von der regionalen Verwaltung übernommen wurde. Dies stellt nicht nur eine Gefahr für die Verkehrssicherheit, sondern auch für die Tiere selbst dar. Die entlaufenen Tiere wurden auf der stark befahrenen A-355 gesichtet, was laut Calvo zu schweren Verkehrsunfällen führen könnte. „Es ist nicht das erste Mal, dass die Widder ausbrechen“, beklagt Calvo und kritisiert die Untätigkeit der regionalen Behörden.
Probleme in der Eco Reserva de Ojén
Neben den entlaufenen Mufflons prangert Calvo weitere Missstände in der Eco Reserva an. Die Umweltbehörde habe angeordnet, die Fahrzeuge der Reserva zu entfernen und sie als verlassen erklärt, da sie nach zweieinhalb Jahren Inaktivität weder TÜV-geprüft noch versichert sind. „Ich habe versucht, Kontakt mit den Umweltagenten aufzunehmen, aber bisher ohne Erfolg“, erklärt Calvo. Er drückt seine Traurigkeit und Hilflosigkeit angesichts der Herausforderungen aus, denen sich die Eco Reserva gegenüber sieht.
Sanktionen und Auflösungspläne
Nach über zwei Jahren Schließung hat die Eco Reserva eine Sanktionsbenachrichtigung über 65.200 Euro erhalten. Zusätzlich wurde die Räumung der Tiere und der Abbau der Einrichtungen angeordnet. Andernfalls müssten die Betreuer der Reserve subsidiär für die Kosten aufkommen. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten, mit denen die Eco Reserva de Ojén konfrontiert ist, und verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer Lösung, um sowohl die Sicherheit der Tiere als auch die der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
Die Probleme begannen, als die Junta de Andalucía im Februar 2022 die Schließung des Parks anordnete, nachdem zahlreiche Verstöße gegen die Vorschriften für zoologische Parks festgestellt wurden. Dazu gehören die Haltung von Tieren ohne die erforderliche Dokumentation und das Fehlen von Plänen zur Selbstschutzmaßnahmen. Diese Verstöße wurden jedoch von Calvo und seinem Anwalt als geringfügig oder nicht existent eingestuft.
Der Widerstand gegen die Schließung wächst. Mitte Mai 2023 versammelten sich zahlreiche Unterstützer vor der Delegation für Nachhaltigkeit in Málaga und reichten eine Petition mit 68.000 Unterschriften ein, um die Schließung zu verhindern (El Español). Die Demonstranten forderten die Junta de Andalucía auf, die Entscheidung zu überdenken und einen Dialog über die Zukunft der Eco Reserva zu führen.
In einer überraschenden Wendung hat die Junta de Andalucía angekündigt, dass die Eco Reserva de Ojén unter neuer Leitung weitergeführt werden soll. Es wird betont, dass die Tiere nicht entfernt und keine Jagdaktivitäten wieder aufgenommen werden. Die regionale Verwaltung plant, den Betrieb des Parks durch eine neue Firma zu übernehmen, um die Sicherheit und das Wohl der Tiere sowie die Gesundheit der Besucher zu gewährleisten. Die Zukunft der Eco Reserva de Ojén bleibt ungewiss, doch die anhaltenden Bemühungen von Antonio Calvo und seinen Unterstützern könnten den entscheidenden Unterschied machen. Die Hoffnung auf eine Lösung, die sowohl den Schutz der Tiere als auch die Fortsetzung der wertvollen ökologischen Arbeit der Reserve ermöglicht, bleibt bestehen. Foto: Dušan veverkolog