Der Londoner Sänger Boy George, der gestern Abend beim Festival Icónica in Sevilla sein einziges Konzert in Spanien in diesem Jahr gab, hat in einem Interview geäußert, dass er in den 80er Jahren von seinem Erfolg überrascht wurde. Gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE sagte der Kult-Sänger: „Ich war ein Kind, das über Nacht zum Star wurde“.

George Alan O’Dowd, so der korrekte Name des Londoners, ist einer jener Stars, die sich in weniger als einer halben Stunde für ein Konzert umziehen und schminken können. Ebenso unprätentiös beantwortet er Fragen zu seiner Person und seinem Privatleben. Im Hinblick auf die letzten Jahre und Covid gestand er, er sei „während der Pandemie ein wenig verrückt geworden, wie alle anderen auch“. Diese Natürlichkeit und Ungezwungenheit ist ihm im Alltag nicht jederzeit vergönnt, wie er EFE gegenüber berichtet. „Ich bin ein bekannter Mensch, der, wenn er das Haus verlässt, in der Öffentlichkeit steht“. Es falle ihm ab und zu schwer, auf die Strasse zu gehen, da die Popularität durchaus belastend sein kann. Nichts desto trotz sei er dankbar für seinen Erfolg und dafür, auch heute noch in der Musikbranche arbeiten zu können.

Boy George hat im Jahr 2022 36 Songs veröffentlicht, eine kreative Kapazität, die zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass er nach der Pandemie „heute das Gefühl hat, dass sein Leben ausgeglichener ist“, auch wenn er sich daran erinnert, dass „er anfangs in der Pandemie nicht arbeiten konnte, da die Situation ihn verrückt gemacht hat“. Foto: Paul Carless