Am 1. Oktober endet die vierjährige Übergangsfrist, die die Regierung den autonomen Gemeinschaften für die Regulierung der Tätigkeit von VTCs (Vehículos de Turismo con Conductor) gewährt hat. Diese als „Ábalos“-Verordnung bekannte Regelung sieht vor, dass die Inhaber von VTC-Lizenzen nach Ablauf dieser vier Jahre nur noch Überlandfahrten durchführen dürfen, was in der Praxis bedeutet, dass die meisten dieser Fahrzeuge ihren Betrieb einstellen müssten, da sie derzeit den Großteil ihrer Fahrten in städtischen Gebieten durchführen.

Am Dienstag allerdings verabschiedete die andalusische Regierung ein Dekret zur Regelung der Tätigkeit von Fahrzeugen mit Chauffeur in städtischen Gebieten, um eine „Koexistenz“ von Taxis und VTCs zu erreichen. Der Minister für öffentliche Arbeiten, Marifrán Carazo, versicherte, dass Maßnahmen von „enormer Tiefe und Bedeutung“ vorgeschlagen werden, um die Tätigkeit im Sinne des Verbrauchers zu fördern, und garantierte einen konstanten und stabilen Dialog mit einem monatlichen Arbeitstreffen, bei dem die Anwendung des Dekrets und anderer Maßnahmen bewertet werden kann.

Nach offiziellen Angaben des Ministeriums gab es am 1. September insgesamt 17.385 VTC-Lizenzen in Spanien, davon 8.463 in Madrid, 3.202 in Andalusien und 2.824 in Katalonien (wo es ebenfalls bereits eine Regelung für diesen Sektor gibt), wobei diese drei Länder rund 85 % der nationalen Gesamtzahl ausmachen. Diese fast 14 500 Konzessionen können nun ab dem 1. Oktober mit mehr oder weniger Flexibilität weiterhin städtische Strecken bedienen, bis die Gemeinden, die dies noch nicht getan haben, eine eindeutige Rechtsvorschrift erlassen oder die geltende Verordnung bis zur Verabschiedung einer neuen Verordnung verlängern. 

Hintergrundinformation: Taxi vs. VTC

Obwohl sowohl Taxis als auch VTCs Fahrdienste mit Chauffeur anbieten, gibt es einige Unterschiede zwischen den beiden. Die erste davon ist die Methode der Auftragsvergabe. Während VTCs einen Prepaid-Service nutzen, bei dem die Preise vor der Anmietung berechnet werden, arbeiten Taxis im Allgemeinen mit einem Fahrpreis, der erst am Ende der Fahrt bezahlt wird.

Auf der anderen Seite kann man ein Taxi mieten, indem man auf der Straße anhält, zu einem Taxistand geht oder telefonisch anruft. VTCs können jedoch nur denjenigen Dienste anbieten, die sie über die App beauftragen.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied sind die Preise. Bei VTCs wird der Preis entsprechend der Nachfrage festgelegt, so dass die Kosten für dieselbe Fahrt je nach Uhrzeit und Tag variieren können. In Taxis sind die Preise viel stabiler.

Schließlich unterscheiden sich die beiden Dienste auch durch die Lizenzen. Während taxix nicht mehr als zwei Lizenzen pro Person erwerben kann, sind die VTC-Lizenzen unbegrenzt. Foto: Junta de Andalucía