Die Regierung Sanchez hat die Geduld verloren: der außerordentliche Ministerrat hat für 15 Tage den Alarmzustand in der Autonomen Gemeinschaft Madrid ausgerufen. Damit reizt die Regierung das Maximum aus, das die Verfassung ihr zusteht. Bis zu 7.000 Polizeibeamte kontrollieren in einer Spezialoperation die Schließung der Hauptstadt mit der Möglichkeit, bei Nichteinhaltung der Regeln Geldstrafen zu verhängen. Nach diesen zwei Wochen müsste jede Verlängerung des Alarmzustands vom Kongress genehmigt werden, aber Gesundheitsminister Salvador Illa ist der Ansicht, dass diese 15 Tage ausreichen werden, um der Pandemie in Madrid wieder Herr zu werden. Der Gesundheitsminister sieht die Regierung nicht in der Schuld. „Die juristische Strategie der Regierung führt zu Ergebnissen“, betonte er und verteidigte gleichzeitig das Management der gesamten Krise durch die Exekutive.

Der Präsident, Pedro Sánchez, sprach mit der Präsidentin von Madrid, Isabel Díaz Ayuso, während der Ministerrat tagte, um sie über die Entscheidung zu informieren. Sie hatte um etwas Zeit und einen Aufschub gebeten, der ihr aber versagt blieb. Sanchez vertrat die Meinung, dass es im Vorfeld dieser drastischen Maßnahme ausreichend Zeit und Handlungsspielraum gegeben hätte, den Alarmzustand zu vermeiden. (Foto: EFE/Rodrigo Jiménez)

In der Stadt gibt es bereits Proteste gegen die Maßnahmen.

Dutzende Madrider nahmen am Freitag vor dem PSOE-Hauptquartier in der Calle Ferraz in Madrid an einer regierungskritischen Kundgebung teil, nachdem sie heute in Madrid den Alarmzustand ausgerufen hatten, um die Absperrung aufrechtzuerhalten. EFE/Kiko Huesca