Andalusien ist nicht nur Sonne, Strand und Flamenco, sondern zeigt auch auf beeindruckende Weise, wie viel wirtschaftliche Power in der Region steckt. Während sich in anderen Teilen Spaniens das industrielle Wachstum eher verhalten entwickelt, hat Andalusien die Nase vorn: Ein sattes Umsatzplus von 10 % in den ersten acht Monaten dieses Jahres zeigt, dass die Region ordentlich Gas gibt. Zum Vergleich: Im spanischen Durchschnitt liegt das Wachstum bei nur 0,4 %. Kein Wunder also, dass sich die Blicke aktuell voller Neugier auf das südliche Spanien richten.

Der wöchentliche Bericht der Junta de Andalucía, basierend auf Daten des andalusischen und spanischen Statistikinstituts, zeichnet ein klares Bild: Vor allem die verarbeitende Industrie erlebt einen Boom. Doch nicht nur hier wird angepackt – das Wachstum zieht sich quer durch alle Branchen. Neben der Industrie schießt auch der Dienstleistungssektor nach oben, speziell die marktorientierten Dienstleistungen. Hier konnte ein Plus von 4,7 % verzeichnet werden – satte zwei Prozentpunkte über dem nationalen Durchschnitt.

Optimismus in der Luft: Unternehmer im Höhenflug

Auch die Stimmung bei den Unternehmern könnte kaum besser sein. Die Erwartungen für das vierte Quartal 2024 sind optimistischer denn je. Um 2,4 % hat sich das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung gesteigert und übertrifft damit sogar den landesweiten Anstieg. Vor allem Branchen, die direkt mit dem Tourismus verknüpft sind, erleben einen wahren Höhenflug. Hotels, Restaurants und Transportunternehmen verzeichnen beeindruckende Wachstumszahlen, und das Vertrauen in die Zukunft liegt hier bei satten 136,2 %.

Neuer Tiefststand bei der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosenquote ist auf dem niedrigsten Stand seit 16 Jahren! Im September sank sie auf 16 %, und das bei über 3,5 Millionen Beschäftigten – eine Marke, die Andalusien in dieser Form noch nie zuvor erreicht hat. Die Region blüht auf, und das zeigt sich nicht nur in den Zahlen, sondern auch im Alltag: Mehr Jobs, mehr Dynamik und noch mehr Motivation, die positive Entwicklung fortzusetzen. Nicht nur die Industrie, auch die Baubranche wächst kräftig. Der Zementverbrauch, ein wichtiger Indikator für Bauaktivitäten, liegt mit 7,3 % sogar über dem spanischen Durchschnitt. Auch die Fahrzeugzulassungen halten sich auf einem hohen Niveau und haben in den ersten neun Monaten des Jahres fast 10 % zugelegt.

Ein Blick auf die Exportzahlen zeigt ebenfalls, wie viel Schwung hinter der andalusischen Wirtschaft steckt. Mit einem Exportwert von 27,5 Milliarden Euro haben sich die Exporte auf dem zweithöchsten Niveau in der Geschichte etabliert, nur übertroffen von Katalonien und Madrid. Trotz eines leichten Rückgangs im August – vor allem bedingt durch die sinkenden Rohölpreise – behauptet sich Andalusien als eines der exportstärksten Gebiete des Landes.

Während viele Regionen noch nach Wegen suchen, die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern, zieht Andalusien unaufhaltsam in die Zukunft. Ob Industrie, Tourismus, Bau oder Export – hier wird angepackt, investiert und optimistisch in die kommenden Jahre geschaut. Foto: Getty Images