Die Generaldirektion für Öffentliche Gesundheit hat in den Gemeinden Jerez de la Frontera, Barbate und Benalup-Casas Viejas in Cádiz sowie in Isla Mayor (Sevilla) Mücken mit dem Westnilvirus entdeckt. Ein bestätigter Fall wurde zudem bei einem Pferd in Fuentes de Andalucía (Sevilla) gemeldet. Das Gesundheits- und Verbraucherschutzministerium teilte in einer Erklärung mit, dass die Ergebnisse von weiteren 23 Fallen in Sevilla, Cádiz, Huelva und Córdoba negativ ausfielen. In dieser Woche blieben die Populationsdichten der Weibchen der Arten Culex perexiguus und Culex pipiens stabil oder stiegen moderat an. Alle Gemeinden wurden entweder in Grad I oder Grad II eingestuft.

Die regionalen Gesundheits- und Verbraucherschutzbehörden von Cádiz und Sevilla, in denen der Viruszirkulation festgestellt wurde, haben den örtlichen Behörden die öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen mitgeteilt, die sie ergreifen sollten. Dies geschieht gemäß dem Überwachungs- und Integrierten Kontrollprogramm für Vektoren, die das Virus in Andalusien übertragen, um die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf die Bevölkerung erheblich zu verringern.

Vorbeugende Maßnahmen

Das Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz betont die Notwendigkeit, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um Mückenstiche während der Aktivitätsstunden der übertragenden Arten, insbesondere der Gattung Culex in den Stunden kurz vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang, zu vermeiden. Zu den persönlichen Maßnahmen gehören die Verwendung von registrierten topischen Repellentien und heller Kleidung, die den größten Teil der Haut bedeckt. Haushaltsmaßnahmen umfassen den Einsatz von Moskitonetzen, die Vermeidung von stehendem Wasser und den Einsatz von Raumrepellentien.

Die regelmäßige Überwachung der Vektorpopulationen (Mücken) mittels strategisch platzierter Fallen ermöglicht die Identifikation verschiedener Mückenarten, die Bestimmung ihrer Populationsdichte und die Erkennung des Westnilvirus in übertragenden Arten wie Culex perexiguus, Culex pipiens, Culex modestus und Culex laticinctus.

West-Nil-Virus & West-Nil-Fieber

Das West-Nil-Virus (WNV), wissenschaftlich als West Nile virus bezeichnet, gehört zur Familie der Flaviviridae und ist ein behülltes RNA-Virus mit ss(+)-RNA. Es wurde erstmals 1937 identifiziert und tritt sowohl in tropischen als auch in gemäßigten Regionen auf. Obwohl Vögel die Hauptwirte dieses Virus sind, kann es auch Menschen, Pferde und andere Säugetiere infizieren. Dennoch handelt es sich in erster Linie um eine Tierseuche. Wenn klinische Symptome beim Menschen auftreten, spricht man vom West-Nil-Fieber.

Die Mehrheit der Infizierten (ca. 80 %) zeigt nach einer Ansteckung mit dem West-Nil-Virus keine Symptome. Einige Infizierte können milde Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Körperschmerzen, Hautausschlag oder Müdigkeit entwickeln. Diese Symptome können mehrere Wochen andauern. Eine geringe Anzahl der Infizierten (weniger als 1 %) kann schwerwiegende neurologische Erkrankungen wie Enzephalitis oder Meningitis entwickeln. Dies kann zu dauerhaften Folgeschäden führen und ist besonders bei älteren Personen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem riskant. Foto: Pixabay