Die andalusische Regierung wird heute in Granada „restriktivere“ Maßnahmen angesichts der Zunahme der Fälle von Coronaviren verabschieden. Dies kündigte der andalusische Präsident Juanma Moreno an, der nach den Menschenansammlungen in der Innenstadt und den Botellones am Wochenende „Verantwortung“ von Jugendlichen gefordert hat. Es bestünde ein klarer Zusammenhang zwischen den Coronaparties und den studentischen Wohnheimen, hieß es weiter.
Este es el nivel a estas horas en calle Ángel Ganivet. #Granada#COVIDー19 pic.twitter.com/qWplYJLyzf— Policía local de Granada 2.0 (@Policia_Granada) October 10, 2020
„Wir sind sehr besorgt über das, was in Granada geschieht“, sagte Moreno in einer Presseerklärung am Montag in Madrid. Der Vorstand wartet nun die Vorschläge der Experten des Comité Técnico, um zu entscheiden, worin die neuen Maßnahmen bestehen sollen. Der andalusische Präsident hat bereits angekündigt, dass „die Beschränkungen auch Auswirkungen auf andere Bereiche neben den Studentenwohnheimen“ haben werden.
Granada ist aktuell die einzige Hauptstadt Andalusiens mit über 500 Fällen pro 100.000 Einwohner. Dieses Wochenende wurde der Brückentag von den 40.000 Studenten der Universität und unzähligen Touristen begangen, die dafür sorgten, dass Granadas Hotelbetten zu 85% belegt waren. Die Menschenmassen führten zu Straßenparties ohne Einhaltung der Schutzmaßnahmen. Die Feiernden trugen keine Masken und hielten keinen Sicherheitsabstand ein.
Die Inzidenz in Granada ist in den letzten 15 Tagen in die Höhe geschossen. Das Gesundheitsministerium sieht einen klaren Zusammenhang zwischen den steigenden Infektionszahlen und dem Semesterbeginn an der Universität. Ihr Leiter, Jesus Aguirre, sagte letzte Woche, dass die Infektionen vor allem mit „Studentenwohnheimen“ zu tun hätten. Gegenwärtig gibt es drei Ausbrüche in Universitätsgebäuden in der Hauptstadt Granada: einer mit 68 positiven Testungen, ein weiterer mit 23 – beide am Wochenende bestätigt – und ein weiterer mit 13, der diesen Montag gemeldet wurde. In Granada gibt es fast fünfzig Studentenwohnheime, und obwohl jede von ihnen als private Einrichtung ihre eigenen Covid-Protokolle hat, wurde keines der drei betroffenen Zentren eingegrenzt, was von der Delegation des Vorstands in Granada bestätigt wurde.
Update: die andalusische Regierung hat beschlossen, ab Donnerstag alle Präsenzveranstaltungen an der Universität Granada auszusetzen. Regierungssprecher Elías Bendodo ließ verlauten, dass in sieben Studentenwohnheimen in Granada mehr als 150 Fälle von Coronavirusinfektionen festgestellt wurden, weshalb die Wohnheime nun abends um zehn Uhr geschlossen werden und bei einem erneuten positiven Fall von Covid-19 Screenings durchgeführt werden. Bendodo sagte, Granada erfülle nicht die Bedingungen eines umfassenden Lockdowns, aber es müssten Maßnahmen ergriffen werden, um den Rest der Bevölkerung zu schützen.