Etwa 2.000 Menschen waren an diesem Donnerstag im Zentrum von Granada unterwegs, um gegen den drohenden Ruin des Gastgewerbes in Granada zu protestieren und Soforthilfen zu fordern. Aufgrund der hohen Inzidenz in Granada sind dort alle Restaurants und Hotels geschlossen worden. Damit ist Granada die Region Andalusiens mit den härtesten Corona-Maßnahmen.
Unter dem Motto „Ohne Hilfe sind wir ruiniert“ („Sin ayudas nos arruinan“) hat der Verband des Tourismus- und Gaststättengewerbes zu diesem Protest aufgefordert, der laut seinem Präsident Gregorio Garcia nicht der letzte Akt der Mobilisierung sein wird. „Wir wollen arbeiten, und wenn sie es uns nicht erlauben, wird die Rechnung von denen bezahlt, die es uns nicht erlauben“, sagte der Chef der Arbeitgeber des Sektors, der seine Forderungen an die lokalen, regionalen und zentralen Regierungen gerichtet hat.
Laut Garcia kommt keine der öffentlichen Verwaltungen ihren Forderungen nach oder will erkennen, dass die Unternehmen in diesem Sektor „unverzichtbar“ sind. Derzeit sind mehr als 5.000 Unternehmen und mehr als 10.000 Selbständige in Gefahr. Die derzeitigen Beschränkungen, so fuhr er fort, haben mehr als 15.000 Familien im Stich gelassen und bedeuten die Zerstörung von mehr als 30% des Wohlstands von Granada und seiner Provinz. Hotels, Beherbergungsbetriebe, Restaurants, Cafeterien, Bars, Fremdenführer, Reisebüros, Campingplätze, touristische Dienstleistungen, Nachtleben, Vertriebs- und Dienstleistungsunternehmen wurden praktisch zur Schließung gezwungen.
Im vergangenen April gingen 90% der Beschäftigten in ERTE, und selbst im September waren es noch mehr als 40%, die in dieser Situation stecken, so Garcia. Mehr als 25% der Hotel- und Gaststättenbetriebe seien bis heute geschlossen. Dabei sind mehr als 3.000 direkte und 1.000 indirekte Arbeitsplätze verschwunden und der Umsatz ist um 90% gesunken.
Wenn keine Maßnahmen zur Unterstützung des Sektors ergriffen werden, könnte die gegenwärtige Krise nach Angaben des Verbandes bis Ende des Jahres zur Schließung eines Drittels der Betriebe in Granada und zur Vernichtung von mehr als 5.000 Arbeitsplätzen führen, was einen Verlust von mehr als 2.000 Millionen Euro für die Wirtschaft bedeuten würde. Foto: Álex Zea/EUROPA PRESS/dpa (Archiv: Protest von Gastwirten in Málaga)