Die Stadt Málaga ist nach Sevilla die zweitgrößte Stadt der autonomen Region Andalusiens und zählt heute zur sechstgrößten Stadt von ganz Spanien. Durch das recht angenehme Mittelmeerklima wurde Málaga in der Neuzeit zur einer der wichtigsten Urlauberziele der gesamten iberischen Halbinsel. Ihre Gründung und weitere Entwicklung verdankt sie aber in erster Linie durch ihre maritime günstige Lage an der Costa del Sol. Diese wussten bereits die Phönizer zu nutzen, die dort die Stadt im 8. Jahrhundert v. Chr. mit den Namen „Malaka“ gründeten. Die Seefahrt und der Handel spielten auch in den darauffolgenden Jahrhunderten, unter den Römern und Arabern, eine entscheidende Rolle. Aber auch strategisch war dies ein bedeutender Faktum, der im Jahr 1937, während des Spanischen Bürgerkrieges in der sogenannten „Schlacht von Málaga“, etwa 10.000 Menschen das Leben kostete.
Geographisch wird die Stadt durch den Fluss Guadalmedina an der Nord-Süd-Achse geteilt, wobei die meisten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt am östlischen Ufer liegen und das eigentliche neue Zentrum der Stadt am westlichen. Die außerhalb Spaniens bekanntesten Persönlichkeiten Málagas sind zum einen der Maler Pablo Picasso, dessen Geburtshaus heute besichtigt werden kann, sowie der international bekannte Schauspieler Antonio Banderas. Das Hauptwerk des kubanischen Komponisten Ernesto Lecuona, „Malagueña“, ist für die Musik dieser Region von Spanien bekannt.
Die Geschichte von Málaga
Die Geschichte Málagas reicht über 2.800 Jahre zurück. Die Stadt wurde 770 vor Christus von den Phöniziern als Malaka gegründet. 218 vor Christus regierte die römische Republik und später das Römische Reich, der Stadtname änderte sich in Malaca (Latin). Nach dem Sturz des Reiches und dem Ende der Westgoten kam Málaga unter islamische Herrschaft und bekam den Namen Mālaqah (مالقة). Im Jahre 1487 übernahm die Krone von Kastilien die Kontrolle über Reconquista. Die archäologischen Überreste und Denkmäler aus der phönizischen, römischen, arabischen und christlichen Epochen machen aus dem historischen Zentrum der Stadt ein „offenes Museum“.
Weitere Zeitzeugen sind die Wände der phönizischen Stadt, die im Keller des Museo Picasso Malaga noch sichtbar sind. Das römische Theater von Malaga, das aus dem ersten Jahrhundert vor Christus stammt, wurde im Jahre 1951 wiederentdeckt. Die Kirche von Santiago (St. James) ist ein Beispiel für die Arbeit des gotischen Erbauers Mudéjar, der sowohl christliche und islamische Tradition nach der Reconquista Elemente vereint. Aus der gleichen Zeit stammt die Iglesia del Sagrario Kirche, auf dem Gelände der alten Moschee unmittelbar nach der Stadt. Sie verfügt über eine reich verziertes Portal im isabel-gotischen Stil und ist somit einzigartig in der Stadt. Ebenfalls einen Besuch wert ist der Bischofspalast, an der Plaza del Obispo, gegenüber der Kathedrale.
Tourismus, Bau und Technologie sind die wichtigsten Geschäftsbereiche in Malaga. Mittlerweile beginnt auch das Transport- und Logistikwesen sich zu etablisieren. Der Andalusische Technologie Park (PTA) in hat seit der Eröffnung im Jahr 1992 ein enormes Wachstum erreicht. Somit gehört er zum wichtigsten wirtschaftlichen und finanziellen Zentrum im südlichen Spanien.
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