Fackeln, Bengalos, Molotows und brennende Container – so endete gestern Abend eine Demonstration gegen die Ausgangssperre im Arbeiterviertel Pino Montano in Sevilla. Eine Gruppe von etwa zwanzig Jugendlichen protestierte gegen den Alarmzustand und die damit verbundenen Folgen für das Viertel und die dortigen Unternehmen und Bewohner. Die nationale und die örtliche Polizei mussten eingreifen, um den Aufstand zu beenden und die neuen, vom Alarmzustand auferlegten Maßnahmen durchzusetzen. Nach Angaben der Polizei gab es keine Verhaftungen, doch konnten nach Angaben von Emergencias Sevilla mehrere der an den Unruhen beteiligten Personen identifiziert werden.

Der Aufruf zum Protest erfolgte über soziale Netzwerke unter dem Motto „Für die Freiheit und Zukunft unserer Nachbarschaft“. Dabei wurde zu einer friedlichen Versammlung in der Calle Cortijo de las Casillas aufgerufen und es wurde daran erinnert, Masken zu tragen.

Die Ausschreitungen begannen gegen 22.30 Uhr, ausgelöst durch mehrere junge vermummte Männer, die riefen: „Weniger Polizei und mehr Gesundheit“. Die Feuerwehrleute, die eingreifen mussten, um die Containerbrände zu löschen, wurden von den vermummten Männern mit Flaschen beworfen und tätlich angegriffen, berichtet die örtliche Polizei. Die Videos, die schnell von empörten und verängstigten Nachbarn und den Tätern der Unruhen selbst in sozialen Netzwerken gepostet wurden, zeigen Personen, die Bengalos und Leuchtraketen werfen und einen Müllcontainer verbrennen. Die Auseinandersetzungen ließen gegen 23:30 Uhr nach.

Durch eine Internetrecherche der von den für die Vorfälle verantwortlichen Personen hochgeladenen Bilder konnte die örtliche Polizei einige der Mitglieder identifizieren und ausfindig machen. Gegen 1.30 Uhr heute Morgen begab sich die örtliche Polizei zu der Wohnung eines dieser jungen Männer, um ihn über die laufenden Ermittlungen und die Untersuchung des Verfahrens wegen öffentlicher Unruhen zu informieren. „In den nächsten Stunden werden weitere Maßnahmen ergriffen, um weitere Teilnehmer an den Vorfällen zu identifizieren“, sagte die Polizei.