Die Corona-Pandemie hat Spanien stark getroffen. Die Johns Hopkins Universität zählte bis Ende April mehr als 232 000 Covid 19-Infektionen, rund ein Zehntel der Erkrankten starben daran. Mehr als 124 000 Menschen gelten als geheilt.

Weil die Zahl der Neuinfizierten weniger steigt als die Anzahl der Genesenen, möchte Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez das Land nun mit einem Vier-Stufen-Plan zurück in die Normalität führen. Ab dem 4.Mai sollen schrittweise Geschäfte, Cafés und auch Kirchen öffnen, später sollen Theater, Kinos und auch Hotels folgen. Alle zwei Wochen sollen weitere Beschränkungen, die seit Mitte März gelten, aufgehoben werden.

Gekoppelt sind diese Maßnahmen allerdings an strenge Auflagen in Bezug auf die Kapazität der Unternehmen. Anfangs dürfen nur 30 Prozent der Kunden empfangen werden. Auch diese Zahl steigt mit jeder Stufe. Auch wenn die Schulen im Land noch mindestens bis September geschlossen bleiben, ist die strenge „Ausgangssperre“ für Kinder unter 14 Jahre gelockert worden. Sie dürfen seit dem 26. April Spaziergänge mit den Eltern unternehmen und somit das Haus verlassen.

Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Zentralregierung jeder Provinz Spaniens ihr eigenes Tempo des Vier-Stufen-Plans umsetzt. Dabei ist es auch möglich, dass Provinzen wie die Kanarischen Inseln, in denen bisher kaum Corona-Fälle auftraten, zügiger zur Normalität übergehen. Andere Regionen, wie zum Beispiel Madrid, die Hauptstadt ist in Spanien am heftigsten von der Pandemie betroffen, könnten längere Zeit benötigen.

In der Start-Phase können Restaurant beispielsweise ihren Kunden einen Abholservice anbieten, könne Friseure oder Fitnessstudios individuelle Termine vergeben. Später dürfen Restaurant eingeschränkt öffnen oder sind auch Kulturveranstaltungen denkbar.

In der letzten Phase sollen zudem Strände und Bars wieder eröffnen dürfen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind allerdings keine Reisen in Nachbarprovinzen erlaubt. Inwieweit dies sinnvoll ist, wird sich noch zeigen, denn der Tourismus des Landes ist nahezu zum Erliegen gekommen. Eine Besserung ist nicht in Sicht. So hat das Auswärtige Amt der Bundesregierung eine Verlängerung der weltweiten Reisewarnung aufgrund der Corona-Pandemie bis Mitte Juni beschlossen.