Die Generalsekretärin der PSOE-A, Susana Díaz, hat dem andalusischen Präsidenten Moreno in einem Interview bei RNE vorgeworfen, einen Nährboden für diejenigen zu schaffen, die die Autonomie ablehnen. Moreno schiele während der Coronakrise zu sehr in Richtung Sánchez und Zentralregierung und tendiere dazu, die „Macht“ der Autonomie „aufzugeben“. Im Interview wurde Díaz, ehemalige Präsidentin von Andalusien, gefragt, ob die Zentralregierung die Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie leiten solle. Sie antwortete daraufhin, dass die Regierung Sánchez dies ja bereits tue, die Autonomien aber nicht ihre eigenen Befugnisse aufgeben sollten.

„Ich bin eine Verteidigerin des 8. Verfassungsartikels. Die autonomen Gemeinschaften müssen ihre Arbeit tun, aber Herr Moreno schaut auf die Regierung von Pedro Sanchez, sobald es schwierig wird. Dies ist gefährlich und bereitet einen Nährboden für diejenigen ist, die gegen die Autonomien sind“, sagte sie. Auf die Frage, ob sie den Hausarrest, also einen strikten Lockdown in Andalusien unterstützen würde, wenn sich die Situation nicht bessert, sagte sie, dass sie „für alles sei, was Andalusien braucht“, betonte aber, dass die Maßnahmen „unmissverständlich erklärt“ und „transparent“ sein müssten. Díaz vermied es jedoch, klare Stellung zum Lockdown in Granada zu beziehen, da sie die dortigen Daten nicht ausreichend kenne.

„Herr Moreno weiß ganz genau, dass ich da bin, wenn er mich anruft. Dies tut er jedoch nicht. Der Vizepräsident ruft mich an. Dieses Verhalten ist kindisch, insbesondere in einer Krisensituation wie der aktuellen, wo jeder da ist, um zu helfen“, betonte sie. „Es ist beunruhigend, dass man an einem Tag etwas von Moreno und am nächsten Tag etwas anderes vom Vizepräsidenten hört; die Menschen müssen sich auf das Gesagte verlassen können und davon ausgehen können, dass die Regierungsverantwortlichen mit Intelligenz und Verantwortung handeln“, so Díaz.

Ihrer Meinung nach habe es „viel Eile und Improvisation“ im Beschluss und der Umsetzung der Maßnahmen gegeben, was in einer 2. Welle einer Pandemie so nicht mehr ablaufen sollte. Díaz sieht die Proteste der Hoteliers als Folge eines Versäumnisses der Regierung, Restriktionen festzulegen, ohne zugleich Lösungen anzubieten. Die andalusische Regierung „taumele“, so die ehemalige Regierungscheffin. Foto: Junta de Andalucía