Die Hauptstadt Andalusiens ist einer der kulturell reichsten Städte, die man in Spanien finden werden kann. Granada ist vor allem für seine einzigartige Architektur aus der maurischen Zeit, sowie später aus der Gotik und der Renaissance, in der gesamten Welt bekannt. Hier befindet sich unter Anderem die Alhambra, eine maurische Stadtburg, die zu den schönsten der Welt zählt.
Gleichzeitig ist die Stadt auch für ihre Altstadt und die zahlreichen alten Kirchen und Kathedralen bekannt, was auch ein Beweis für die Multikulturalität der Stadt ist. Hier lebten jahrhundertelang, bis auf gelegentliche Ausnahmen, Angehörige verschiedener Religionen friedlich miteinander. Folglich zählen verschiedene Teile der Stadt inzwischen auch zum UNESCO Weltkulturerbe. Heutzutage ist die Stadt für Spanien aber auch aus anderen Gründen sehr wertvoll. Eine der größten Bildungseinrichtungen Spaniens, die Universität Granada mit etwa 60.000 Studenten liegt hier und produziert jährlich zahlreiche hoch qualifizierte Absolventen. Insgesamt ist Granada im Land von großer Bedeutung und demonstriert eindrucksvoll das erfolgreiche Aufeinandertreffen und Koexistieren von verschiedenen Kulturen.
Sehenswürdigkeiten in Granada
1. Die Alhambra
Die Alhambra ist eine maurische Festungsanlage und befindet sich auf dem Sabikah-Hügel. Hier kann der maurische Baustil mit islamischer Architektur noch am besten nachvollzogen werden. Aus dem arabischen übersetzt bedeutet Alhambra die Rote, was wohl auf die Farbe der umgebenden Mauern zurückzuführen ist. Die Festungsanlage wurde im 11. Jahrhundert erbaut und diente in der damaligen Zeit der Verteidigung Granadas. Ungefähr 200 Jahre danach wurde auf dem Gelände eine Zitadelle errichtet. Besonders zu erwähnen ist der Myrtenhof, ein Wasserbecken, das von einer Myrtenhecke umrandet wird. Auch der Löwenbrunnen mit dem Löwenkopf ist ein Highlight. Damals waren hier die Gemächer der Frauen zu finden.
2. Die arabischen Bäder
Das El Banuelo war früher das öffentliche Bad der Bevölkerung Granadas. Und wie auch viele andere arabische Bäder sind auch hier drei Räume zu finden. Ein rechteckiger Kaltraum, ein quadratischer warmer Saal und ein in zwei unterteilte Bereiche ebenfalls rechteckiger Raum, in dem sich die Wasserbecken befinden. Die Grundordnung des El Banuelo ist damit ähnlich wie bei einer römischen Therme. Das Gebäude ist durch sehr dicke Mörtelmauern isoliert. An der Decke befinden sich achteckige Öffnungen, die zum einen zur Lüftung und zum anderen auch zur Lichtführung dienen.
3. Albaicin
Das Albaicin ist das älteste Viertel der Stadt. Auch hier sind Einflüsse aus der maurischen Zeit zu erkennen. Hier findet man enge gemütlich Gassen und getünchte Häuser vor, die viele Besucher anlocken. Die Innenhöfe der Gebäude sind typisch andalusisch gehalten und zumeist auch mit einer Galerie ausgestattet, auf denen zahlreiche Blumentöpfe zu sehen sind. Dadurch, dass die Mauern mit sogenannten Bougainvillen hoch bewachsen sind, gleicht das Viertel einem kleinen Paradies innerhalb der Stadt. Auch zu erwähnen sind die zahlreichen Handwerksläden, die ihre Arbeit teilweise öffentlich vorführen und ihre Produkte direkt zum Verkauf anbieten.
4. Die Grabkapelle Capilla Real
Die Grabkapelle mit dem Namen Capilla Real ist bei der Kathedrale von Granada zu finden. Sie wurde im Jahr 1517 errichtet und ist gerade aufgrund der unterschiedlichen Stilrichtungen interessant, wie Gotik, Barock und Renaissance. Hier wurden zahlreiche bekannte Herrscher der Region und deren Angehörige beerdigt, wie zum Beispiel Königin Isabelle I. oder Ferdinand II. Einige der Gräber sind aus speziellem Carrara-Marmor gefertigt.
Foto: Øyvind Holmstad