Da die Preise so hoch sind wie nie zuvor und das Angebot im Vergleich zur enormen Nachfrage lächerlich gering ist, ist die Suche nach einer Mietwohnung in Málaga zu einer regelrechten Odyssee geworden. Viele, die gerne in der zweitgrößten Stadt Andalusiens leben würden, weichen daher auf die umliegenden Städte und Orte aus, wo die Mieten noch erschwinglich ist. In Málaga selbst sind die Mieten im letzten Jahr um fast 30% gestiegen, während das Angebot an verfügbarem Wohnraum um etwa 50% gesunken ist. Solche Zahlen hat auf es auf dem Wohnungsmarkt in Málaga bisher noch nicht gegeben.

Nach den neuesten Daten von Fotocasa lag die durchschnittliche Miete pro Quadratmeter in der Stadt im Oktober bei 12,58 Euro. In angesagten Vierteln im Zentrum oder im Osten liegt der tatsächliche Preis jedoch weit über dem Durchschnitt. Hier ist es selten, dass eine Zweizimmerwohnung unter 1.200 Euro pro Monat zu bekommen ist.

Das Problem in Málaga ist jedoch nicht mehr nur der Preis, sondern der besorgniserregende Mangel an Wohnraum: „Alle wollen nach Málaga kommen, aber es gibt nicht genug Wohnraum für alle“, warnen Immobilienexperten. Wer aktuell in Málaga auf Wohnungssuche ist, bekommt von vielen Immobilienmaklern die gleiche Antwort: „Wir haben leider nichts frei.“ Wohnungen zur Langzeitvermietung verfügen oft über Wartelisten mit Interessenten. In der Trendstadt sind Angebot und Nachfrage völlig unausgewogen.

„Das Angebot ist sehr knapp und die Nachfrage überbordend. Eine solche Situation haben wir noch nie erlebt“, erklärt Victoria Ortuño, Verkäuferin im Immobilienbüro Casa Plus in der Nähe des Regionalen Universitätskrankenhauses, wo derzeit „nur sehr wenige“ Wohnungen zur Verfügung stehen. Noch schlimmer ist die Situation im Immobilienbüro Avalon in der Calle Moraima, wo das Mietangebot gleich Null ist. Es kommen weder neue Wohnungen hinzu, noch werden die bereits vermieteten Wohnungen ausgetauscht, da die Mieter versuchen, ihre Verträge um jeden Preis zu verlängern, wenn sie auslaufen, so der Handelsvertreter Luis Arias. „Die derzeitige Situation ist eine Wohnungsnot, es gibt eine große Nachfrage nach Mieten, aber kein Angebot“, sagt Arias, der die aktuellen Situation als „dramatisch“ bezeichnet.

Infolgedessen werden die angebotenen Wohnungen nicht lange beworben, wenn sie überhaupt beworben werden: viele werden innerhalb weniger Stunden, bei der ersten Besichtigung oder dem ersten Anruf, vermietet. Victoria Ortuño, die seit zwanzig Jahren im Immobiliensektor tätig ist, erklärt, dass sich das Problem des Wohnungsmangels im letzten Jahr verschärft hat und die gesamte Hauptstadt und nicht nur die zentralsten Gebiete davon betroffen sind. Im Viertel La Luz zum Beispiel, in dem es keine ausländischen Einwohner, Studenten oder Touristen gibt, zahlen die Menschen zwischen 700 und 750 Euro für eine Mietwohnung mit drei Zimmern, während der Preis vor einem Jahr noch bei 550 Euro lag.

Im Zentrum sind Mietwohnungen zu einem Luxusprodukt geworden, das sich nur wenige leisten können: Die meisten Wohnungen kosten zwischen 1.200 und 2.500 Euro, aber es gibt auch einige, die mit drei Schlafzimmern fast 5.000 Euro kosten. „Für einen Einwohner Málagas ist es unmöglich, im historischen Zentrum zur Miete zu wohnen. Die meisten Immobilien sind für den Tourismus bestimmt, und bei den anderen kann es Einzimmerwohnungen für 1.000 Euro geben“, erklärt García. Foto: Jonas Hoss